Die erste Edelbrandmanufaktur in Wals.
Durch die Leidenschaft zum Genuss und der Verwendung von ausgewählten, natürlich gereiften Rohstoffen, die sorgfältige Vorbereitung und präzise, handwerkliche Weiterverarbeitung, entsteht ein reiner und klarer Edelbrand. Unsere Brände entsprechen zu 100% unserem Bewusstsein für hohe Qualität.
Matthias Seidl
Nicht nur, dass in Wals der Birnbaum ohnehin schon eine besondere Bedeutung hat, nein es steht auch ein stattliches Exemplar davon im eigenen Hausgarten. Der Wunsch dieses Obst selbst sinnvoll zu verarbeiten, sowie mystische Kindheitserinnerungen an eine stets verschlossene Brennerei in der Nachbarschaft mit den intensiven und verbotenen Düften dort, sind neben einem Paten, verantwortlich für meinen Quereinstieg in die Destillateurs Zunft. Nach 2 Saisonen als „Gipsy-Brenner“ folgte 2013 der erste große Schritt mit der Errichtung einer kleinen aber feinen „Garagen-Brennerei“ am eigenen Hof. Motiviert durch die mit Auszeichnung absolvierte Ausbildung zum Edelbrandsommelier und ersten Erfolgen beim „Goldenen Stamperl“, folgte bald der Entschluss, den nicht mehr genutzten landwirtschaftlichen Gebäudeteilen neues Leben einzuhauchen. Ab April 2016 folgte der nächste große Schritt – es wurde das Wirtschaftsgebäude revitalisiert und der ehemalige Kuhstall beherbergt heute eine Schaubrennerei mit Verkaufs- und Verkostungsraum.
Der Kuhstall und noch viel mehr die Garage, sind für mich Rückzugsstätten und sobald das Brenngerät läuft intime Orte an denen man alles vergisst. Auch wenn das Brenngerät für mich nicht mehr ist als ein E-Herd, Topf oder Pfanne für den Koch, also wichtige Entscheidungen wie die Auswahl der Rohstoffe schon getroffen wurden und maßgebende Prozesse wie das Einmaischen und die Gärung schon abgeschlossen sind so wird beim Brennen sozusagen die Ernte eingefahren, die Spreu vom Weizen getrennt und das erfordert Konzentration und die Aufmerksamkeit aller Sinne. Nicht nur Geschmacks- und Geruchssinn für die Abtrennung der Fraktionen, nein auch auf jede Veränderung der Geräuschkulisse oder Temperatur muss reagiert werden. So ist zwar die Brennsaison für meine Frau „die lieblose Jahreszeit weil er da zum Halbautisten mutiert“ (O-Ton Frau Seidl), für die Qualität ist es aber ausschlaggebend, denn mein Motto lautet: Lieber 5 Liter hervorragendes Destillat als 7 Liter Mittelmaß. Der Lohn kommt postwendend vom Kunden, sei es im Verkauf oder auch nur im Gespräch und Erfahrungsaustausch.
Eines ist klar, Schnapsbrennen ist keine Raketenwissenschaft. Wieder ein Vergleich aus der Küche: Was unterscheidet den namenlosen Koch der Systemgastronomie vom viel gepriesenen Fernsehkoch? Vielleicht muss der Erste einfach nur strickt nach Rezept und Wochenplan arbeiten, dafür sorgen dass alle satt werden und er auswechselbar ist? Der zweite kocht scheinbar ohne Rezept und verwendet was gerade Saison hat weil er die Prinzipien verstanden hat und nur neu denkt! Ganz ähnlich verhält es sich in der Brennerei, der besondere Brand gelingt dem, der die Prozesse im Griff, den geeigneten Rohstoff zur Verfügung und die richtige Portion Übermut erwischt hat. Daran arbeiten wir stetig!
